Was man über Vientiane wissen sollte

Vientiane ist die Hauptstadt und somit die größte Stadt von Laos und gilt für viele als das wirtschaftliche, politische und kulturelle Herz von Laos. Die Stadt erstreckt sich kilometerweit am Mekong entlang und bildet die Landesgrenze zu Thailand. Wenn man an Großstädte denkt, kommen einem direkt die Begriffe Wolkenkratzer, Lärm und Großtadttrubel in den Sinn. Vientiane allerdings wirkt wie ein groß komprimiertes Städtchen und hat im Gegensatz zu vielen anderen Städten vereinzelte Sehenswürdigkeiten zu präsentieren. Zu den wichtigsten zählen der Triumphbogen „Patuxai“, die erste Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke, das Nationalsymbol „Pha That Luang“ oder aber natürlich der eine oder andere Tempel. Ebenfalls sind die Ausflüge in die Umgebung sehr zu empfehlen.

Wie man von Vang Vieng nach Vientiane kommt

Die einzige Transportmöglichkeit von Vang Vieng nach Vientiane ist der Bus. Entscheiden kann man sich zwischen dem lokalen Bus, Minivan und dem VIP Bus, Preise aufsteigend von 5-13€. Da der Busbahnhof ca. 2 km außerhalb der Stadt liegt, bietet eigentlich fast jeder in der Stadt die Tickets mit kleiner Kommission inklusive Pick-Up an. Sollte man sich dagegen entscheiden wollen, zahlt man auch mindestens die Kommission, wenn denn nicht mehr, an den Tuk-Tuk Fahrer. Daher haben wir unser Ticket in unserer Unterkunft gekauft. Die Fahrt dauert ca. fünf Stunden inklusive Zwischenstopp, ist super angenehm und kostet nur 40.000 KIP, ca. fünf Euro pro Person.

Vientiane – Kleines Großstadt-Feeling in Laos

Nach der ca. fünfstündigen Fahrt kamen wir in Vientiane an und waren sehr erfreut, dass der Bus Stopp nur unweit von unserer Unterkunft entfernt lag. Das Hostel hatten wir bereits online gebucht und wurde nicht von Laoten sondern überraschenderweise von Vietnamesen betrieben. Dort angekommen, haben wir schnell eingecheckt und uns freudig auf das Bett geschmissen. Uff, unser erstes Betonbett hatte gerufen 😃 Nun gut, für einen kurzen Mittagsschlaf sollte das erst einmal ausreichen. Zumindest war das die Idee. Keine zwei Minuten in der Waagerechten, ertönte in einem Haus neben uns der Presslufthammer (so sollte es die kommenden Tage auch weiter gehen). Irgendwann vielen die Augen dann aber doch zu, wenn auch nur kurz. Dementsprechend ermunterten wir uns danach gegenseitig noch ein wenig die Stadt zu erkunden. Der Mekong war nicht allzu weit entfernt und so gingen wir, bzw. humpelte Sara, im Schneckentempo zum Mekong. Zu sehen bekamen wir die große Sandbank mitten im Mekong und etwas, was wir dort nicht erwartet hätten: Elefanten.

Elefanten in Vientiane am Mekong
Elefanten am Mekongufer in Vientiane

Aufgrund des Schneckentempos gaben wir uns irgendwann geschlagen und nutzten den Rest des Tages zum Bloggen und Karten zocken. Das Hostel war stark besucht und einige Gespräche später fielen uns zwei Französinnen ins Auge, die ebenfalls durch einen Moped-Unfall teilweise schwere Verletzungen erlitten hatten. Wir waren also nicht die Einzigen und an diesem Abend hat es definitiv nicht an witzigem Unfall-Gesprächsstoff gefehlt. Generell haben wir einige Backpacker mit Verband an Armen oder Beinen gesehen, scheint ein schmerzlicher Trend geworden zu sein.

Knie OK und Laune gut

Voller Vorfreude uns endlich wieder ein wenig besser bewegen zu können, sahen wir den Sehenswürdigkeiten von Vientiane entgegen und schwangen uns auf den Roller, um Vientiane um zwei fahrende Farangs (weiße Ausländer) attraktiver zu machen. Nach anfänglichen Sightseeing Schwierigkeiten aufgrund der allüblichen mangelnden Vorbereitung, fanden wir unser Mojo. Wir entdeckten die schönen Ecken der Stadt und landeten per Zufall am Ufer des Mekongs. Gänzlich unter Einheimischen und umringt von tollen Ausblicken genossen wir die ersten Softdrinks auf einer alten Couch am Ufer.

Fahrt am Mekong Vientiane

Wir folgten dem Weg am Ufer entlang des Mekongs für einige weitere Kilometer. Diese Route brachte uns vorbei an Häuser, an denen sich mancher Architekt ergötzt hätte, bis hin zu Tempeln, die wir so nicht gesehen hätten, wenn Freund Zufall nicht mit uns auf Tour gewesen wäre. Das Glück war wohl heute auf unserer Seite.

Vientiane Buddha Park als willkommene Abwechslung zu den Tempeln

Der Buddha Park, auf Laotisch „Wat Xieng Khuan“ war die einzige Attraktion, die wir definitiv sehen wollten. Der Park liegt ca. 20km außerhalb der Stadt und beherbergt eine Ansammlung von mehr als 200 Statuen buddhistischer und hinduistischer Götter, Menschen, Dämonen und Tiere. Die meisten stammen von privaten Spendern, deren Namen auf einer Art Plakette eingraviert wurde.

Statuen im Buddha Park

Eher durch Zufall hatten wir uns bereits auf unserer Route entlang am Mekong in die richtige Richtung bewegt. Somit hatten wir schon die Hälfte des Weges hinter uns und nur noch weitere ca. 12 Kilometer zu bewältigen. So angenehm die erste Hälfte war, so holprig und staubig war der Rest des Weges auf einer nicht enden wollenden Schotterstraße. Aber alles hat ja sein Ende und so erblickten auch wir endlich den Buddha Park. Der Eintritt war mit insgesamt 15.000 KIP, ca. 1,70 Euro, inklusive dem Ticket für den Rollerstellplatz sehr moderat.

Das gesamte Areal ist nicht größer als ein Fußballplatz, bietet aber mit seinen vielen unterschiedlichen Skulpturen genügend Möglichkeiten für ein paar tolle Aufnahmen. Die Statuen stehen komplett zerstreut auf der Wiese und eine war beeindruckender als die Andere. Wir fühlten uns wie zwei kleine Wiesel, die von einem Eck zum Nächsten flitzten.

Kürbissskulptur Buddha Park Vientiane
Der Kürbis ist klar erkennbar, oder? 🙂

Eine bemerkenswerte Skulptur gleicht zum Beispiel einem riesigen Kürbis bestehend aus drei Etagen, die drei Ebenen darstellen – Hölle, Erde und Himmel. Durch die Mündung eines drei Meter hohen Dämonenkopf können die Besucher sozusagen von der Hölle in den Himmel aufsteigen. Es ist gar nicht so einfach, sich durch die kleinen Gänge und verwinkelten Treppen innerhalb des Kürbisses zu bewegen. Sara, mit ihrem unbeweglichen Knie, erinnerte dabei auch manchmal an einen betrunken Pantomimen.

Totenköpfe Buddha Park Vientiane

Der Besuch im Buddha Park Vientiane war außergewöhnlich angenehm, ebenfalls aufgrund der geringen Anzahl an Touristen. In dem Areal kann man sehr entspannt verweilen, aber letztendlich wird man kaum mehr als 1-2 Stunden dafür benötigen.

Patuxai Monument – Der Triumphbogen von Vientiane

Nachdem wir vom Buddha Park zurückkamen, wollten wir mindestens noch das Patuxai Monument besichtigen. Im Prinzip ein großer und immer noch unfertiger Triumphbogen, der von einer dreispurigen Fahrbahnen zu jeder Seite umgeben ist. Für den Bau gab es von der laotischen Regierung zwar immer wieder neue Mittel, die Beschaffung dieser war aber recht eigenartig. Die USA hatte das Zement eigentlich für den Bau eines Flugplatzes während des Vietnamkrieges vorgesehen, jedoch wurde dieser auf Umwegen für den Triumphbogen in Vientiane genutzt. Der 49 Meter hohe Monumentalbau wurde in den 1960er Jahren errichtet und soll Laos‘ Unabhängigkeit von Frankreich symbolisieren. Daher wird es auch als „Denkmal für die Helden der königlichen Armee“ angesehen.

Triumphbogen Vientiane

Der Eintritt für 10.000 KIP, ca. 1,20 Euro, ist auf jeden Fall in Ordnung. Das Monument schließt allerdings um 17:00 Uhr seine Pforten. Wir hatten es auf den letzten Drücker geschafft, ohne es zu wissen. Wieder mal Glück gehabt, läuft :-). Im Bauwerk selber befinden sich einige Etagen auf denen Souvenirs verkauft werden, wieder einmal etwas aus der Kategorie Crazy Asia. Für uns jedenfalls das erste geschichtsträchtige Gebäude, in dem drei von vier Stockwerken mit Souvenirläden ausgestattet sind.

Vientiane Riverside Nachtmarkt

In den vorherigen Beiträgen haben wir bereits von einigen Nachtmärten berichtet, nun folgt ein Weiterer. Der Vientiane Riverside Nachtmarkt befindet sich direkt am Mekong und ist einer der bisher größten städtischen Märkte, die wir gesehen haben. Wie üblich findet man dort viele Kleidungsstände, Schuhe oder aber andere touristische Souvenirs. Sucht man allerdings Essensstände, wird es schwer. Wer Lust auf einen kleinen Schmaus hat, kann in der angrenzenden Straße zwischen Straßenküchen und Restaurants wählen. Wir entschieden uns für eine der Straßenküchen und nahmen unser Essen per Take Away mit zum Ufer.

River Night Market Vientiane

Wer per Roller zum Nachtmarkt fährt muss eine kleine Gebühr bezahlen. Dafür sind die Roller aber sicher untergebracht und die Straßen um den Markt nicht unsinnig zugeparkt. Die anliegende Straße direkt am Ufer wird für die Zeit des Markts komplett abgesperrt. Dies sollte man beachten, wenn man unnötige Wege verhindern möchte.

Täglich grüßt das Murmel-/Bloggertier

Den letzten Tag vor unserer Abfahrt nach Savannakhet überbrückten wir zum größten Teil mit erneuter Blogarbeit. Dabei haben wir uns noch mehr mit den vietnamesischen Betreibern des Backpackers Garden Hostel unterhalten und viel Spaß gehabt.

Fazit:

Vientiane ist eine sehr angenehme Großstadt, die nicht allzu überladen ist und in der es sich definitiv aushalten lässt. Viele nutzen die Stadt als Zwischentopp, gleiches galt für uns. Die Stadt bietet wenige, aber dafür schöne Sightseeing Plätze. Wenn man auf den Stadttrubel keine Lust hat, gibt es einige Ausflüge, um in die Natur zu verschwinden.

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