Was man über Don Khon und die 4000 Islands wissen sollte
Die 4000 Islands befinden sich im Süden von Laos, an der Grenze zu Kambodscha, und werden von dem Mekong eingebettet, welcher an dieser Stelle unglaublich breit ist. Im gesamten Gebiet der Si Phan Don (4000 Islands) leben ca. 70.000 Menschen. Nur einige der Inseln sind bewohnt, teilweise werden sie in der Regenzeit sogar komplett überspült.
Es ist unmöglich, Don Khon zu erwähnen ohne auch Don Det im selben Atemzug zu nennen – beide Inseln sind mit dem Boot aus von dem Dorf Ban Nakasang erreichbar und durch eine Brücke miteinander verbunden. Während der Großteil der Rucksacktouristen direkt zu Don Det‘s weitläufiger Ansammlung von Bungalows pilgert, hat Don Khon seinen Platz in einem Nischenmarkt von Rucksacktouristen gefunden, die sich nicht für Party oder mittelgroße Reisegruppen interessieren. Die Unterkünfte sind begrenzt auf einer Strecke von ca. einem Kilometer zu finden und beginnen bei mindestens 50.000 KIP, ca. 6 Euro, pro Nacht.
Reise/Ankunft in Don Khon
Von Pakse (unser Ausgangspunkt für die Bolaven Plateau Rundfahrt) aus kann man täglich mit einem Minivan für 55.000 KIP, ca. 6 Euro, auf die 4000 Islands gelangen. Es ist ratsam, das Busticket inklusive dem Ticket für das Boot zu kaufen, da man am Ende sonst definitiv mehr zahlen würde. So haben auch wir uns morgens auf den Weg begeben und die ca. 150 Kilometer innerhalb von zweieinhalb Stunden bravourös schnell gemeistert. Im Dorf Nakasang angekommen hieß es dann den Backpack auf den Rücken schnallen, die ca. 300 Meter zum Pier laufen, Tickets bestätigen lassen und aufs Boot aufspringen, welches uns zur Insel Don Khon bringen sollte.
Als erster Stopp stand Don Det auf dem Programm. Hier stand eine Backpacker-Bude neben der anderen, die absolute Fish & Chips Hochburg und nicht gerade einladend. Nein danke und welch ein Glück, dass wir uns bereits im Vorfeld für die andere Insel entschieden hatten. Nachdem sich fast alle Backpacker von unserem Boot auf die feierwütige Insel entladen hatten, ging es dann auch weiter zur nächsten und letzten Insel Don Khon. Wir hielten unweit der französischen Brücke, der Verbindungsbrücke beider Inseln, und begaben uns von hier aus mit zwei weiteren Gesellen auf die Suche nach einer geeigneten Unterkunft bei gefühlt 40 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Mit dem Pa Khar Guesthouse waren wir, fast am Ende der Straße, endlich fündig geworden. Gute Bungalowzimmer für 6 Euro die Nacht und direkt am Mekong. Perfekt.
Rundfahrt um die Insel mit dem Fahrrad
Trotz der geringen Größe der Insel kann man hier einiges sehen und erleben. Daher haben wir uns direkt am ersten Tag Fahrräder für nur ca. 1,20 Euro pro Person und Tag gemietet um die Insel zu erkunden. Während der Erkundungstour sind wir zufällig an der Don Khon Landkarte vorbeigekommen. Angeblich sollte es eine Strecke geben, die komplett um die Insel herum führt. Perfekt also für unsere Routenplanung und nur die 50:50 Entscheidung, ob wir die Insel lieber links herum oder rechts herum erkunden wollten. Wir entschieden uns für die Letzteres. Die Strecke führte ins Inselinnere, teilweise durch sehr grüne Wälder und über sehr schmale Wege. Nachdem wir in einen nicht gekennzeichneten Weg einbogen und uns kurzzeitig ein wenig verfranzten, bemerkten wir eine halbe Stunde später, dass wir nur parallel zur ausgeschilderten Straße durch das Dickicht fuhren. Diese Strecke hatten wir komplett für uns alleine.
Am südlichen Ende der Insel angelangt, wurden wir dann von einem sagenumwobenen Ausblick auf den Mekong und die kambodschanische Grenze beglückt. Wer hier ohne Visum unbemerkt einreisen möchte hat bestimmt gute Chancen. Die knapp 400 Meter durch den Mekong zu schwimmen scheint machbar und eventuell bekommt man ja auch noch Hilfe von den Mekong-Delfinen. 😉
Unsere Navigationsfähigkeit lies auf dem Rückweg zu wünschen übrig. Wie soll man sich auch konzentrieren, wenn es 35 Grad sind, die T-Shirts mittlerweile durchtränkt und eine auf der Karte eingezeichnete Straße in Realität gar nicht existiert? Über holprige Schotterpisten haben wir dann doch noch den Weg nach Hause gemeistert und von weiteren Mitreisenden erfahren, dass sich die Insel super von links herum umrunden ließ. Na super! 😃
Die Li Phi Wasserfälle auf Don Khon
Während der Inselerkundung legten wir natürlich auch noch den einen oder anderen Stopp ein. Dabei war unser erster Halt mit einer der Beeindruckendsten. Die Li Phi Wasserfälle sind neben den Khon Phapheng Wasserfällen die größten in Laos und Südostasien. Der Eintritt kostete 35.000 KIP, ca. 4 Euro pro Person, und lohnt sich in jedem Fall.
Hier bahnt sich der Mekong in mehreren Kaskaden seinen Weg durch bzw. um die Insel Don Khon. Was in der Trockenzeit bereits ein Naturschauspiel ist, entwickelt sich in der Regenzeit zu einem gigantischen Ausmaß. Unendliche Wassermaßen stürzen die Felsen hinunter und reißen alles mit sich was sich ihnen in den Weg stellt. Wir waren am Ende der Trockenzeit dort. Google einfach mal die Bilder vom Wasserfall während der Regenzeit und sieh dir den Unterschied an. Wahnsinn!
Entlang der Li Phi Fälle verläuft ein Weg, der direkt zur Oasis Bar, der reinsten Chill-Oase, führt. Als wäre es nicht schon gut genug gewesen, befand sich dort auch noch wenige Meter entfernt eine Badestelle im Fluss, inklusive Sandstrand und zwei Sonnenliegen. Herausragend! Nachdem es so heiß war, genau das Richtige. Erst die Abkühlung im Wasser und dann noch frische Shakes hinterher. Genießen kann man das alles von einer Hängematte aus, mit Blick auf die Li Phi Wasserfälle.
Delphine ansehen – No Go
Auf der Insel werden ebenfalls Bootsfahrten angeboten, um die seltenen Irawadi Delfine im Mekong zu sichten. Deren Population ist mittlerweile so gering, dass sich die Herde im Prinzip nicht mehr reproduzieren kann. Mit den Bootstouren trägt man nicht gerade zum Fortbestand der Tiere bei, da die Motoren zusätzlichen Lärm mit sich bringen und die Delfine in ihrer natürlichen Umgebung stören, oder sogar verletzen können. Auch wenn noch einige Delfine am Leben sind, werden sie zusätzlich durch die Dammsprengungen Flussaufwärts vertrieben. Warum nur!
Ausruhen und chillen
Abgesehen von der Jagd auf Wasserfälle, dem Umherhüpfen auf ländlichen Strecken mit dem Fahrrad und dem Faulenzen am Mekong Strand, gibt es nicht ganz so viel auf Don Khon zu tun. Daher haben wir die restlichen Tage ruhig angehen lassen und uns von dem Reisen erholt. Die Terrasse vor dem Zimmer lud zum Relaxen und schwitzen ein, war aber auch der Treffpunkt mit anderen Reisenden. Einfach mal nichts machen hieß die Devise, und daran fanden auch wir gefallen. Beine hochlegen, die Strapazen vergangener Tage rauslassen und die Entspannung hineinlassen in unsere Reise-Seelen.
Fazit:
Wir waren mit unserem Aufenthalt auf Don Khon sehr zufrieden. Es ist eine beschauliche kleine Insel, umgeben von viel Wasser. Das lockt natürlich auch die eine oder andere Mücke an, war aber auszuhalten. Die An- und Abreise ist mit dem Boot relativ nachhaltig machbar und auf der Insel selber kann man sich super zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen. Auch an Restaurants und der Abwechslung an lokalem und internationalem Essen mangelt es nicht. Zum Entspannen können wir die Insel auf jeden Fall sehr empfehlen.
2 Comments
Hallo ihr zwei. Ich habe euren Beitrag mit großem Interesse gelesen. Ich war auch zum Ende der Trockenheit auf den Inseln. Zum Thema „visa frei nach Kambodscha“ kann ich ach mein Schärfen beitragen. Flussdelphine schauen ist. Blödsinn. Bei der gebuchten KanuTour war das im Programm. Ansonsten hätte ich da nicht hin gemusst.
LG
herbb
Hallo Herbb,
vielen Dank für das positive Feedback 🙂
Ja wirklich viel Mehrwert bietet Delfin-Watching echt nicht. Zumal man die Tiere dadurch nur stört, bzw. vertreibt. Andererseits ist es auch eine Einkommensgrundlage der Einheimischen. Dennoch sollte man eher das Geld für solche eine Tour anderweitig investieren, so dass auch weiterhin die Locals einen Nutzen davon haben.
Beste Grüße