Phuket – Kann man darauf verzichten?

Das ist eine Frage die sich jeder Tourist stellen sollte, der die Absicht hat Thailand zu bereisen. Wir denken, dass man darauf verzichten kann, warum wir dennoch dorthin geflogen sind erfährst du noch.

Was man über Phuket wissen sollte

Nach einem schlaflosen 11 Stunden-Flug von Köln nach Phuket kamen wir auf der größten Insel Thailands im Morgengrauen an. Hier leben ca. 220.000 Menschen auf einer Fläche von ungefähr 540 m² (zum Vergleich Berlin = ca. 900 m²). Es sollte also genügend Platz für alle sein, eigentlich. Denn besonders in der touristischen Hochsaison sucht man vergeblich nach einem schönen einsamen Strand. Phuket Town und Patong sind wohl die am meisten vom Massentourismus betroffenen Städte. Dort ist das gesamte Freizeitvergnügen auf den Otto-Normal-Touristen abgestimmt. Von unzähligen Bars zu Rotlicht-Etablissements, Restaurants bis hin zu Souvenir- und Tattoo-Läden als auch Ho(s)tels, ist dort all das zu finden was man von einer Touri-Hochburg eben so erwartet.

Leider kann Phuket unserer Meinung nach auch mit den Touristenattraktionen weniger glänzen. Klar, gibt es dort auch den Einen oder Anderen schönen Sightseeing-Punkt und schöne Buchten und Strände, wenn sie alle nur nicht so überlaufen wären. Die Anzahl der Besucher hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt. Innerhalb der letzten 9 Jahre hat sich die Zahl der Touristen in Thailand mehr als verdoppelt, von ca. 14 Millionen auf ca. 32 Millionen pro Jahr. Genaue und aktuelle Zahlen für Phuket haben wir nicht finden können. Jedoch ist es ersichtlich, dass sich ein nicht geringer Anteil davon auf die Insel überträgt.

Warum wir in Phuket gestartet sind? Da wir so südlich wie möglich unsere Reise beginnen wollten. Hätten wir vorab ein wenig mehr recherchiert, hätten auch wir gesehen, dass es in Krabi auch einen Internationalen Flughafen gibt…

Kata Beach Strand Phuket

Was für ein Start in die Reise

In Phuket haben wir uns ein Hotel über bookdifferent.com gesucht, einer Hotel-Buchungsseite, auf der man Eco-freundliche Unterkünfte mit anerkannten Umwelt-Gütesiegeln finden kann. Das Hotel war recht schlicht, aber ausreichend. Da wir schon morgens um sieben Uhr am Flughafen angekommen waren, haben wir nach Ankunft am Hotel noch völlig übermüdet 4 Stunden bis zum Check-In überbrücken müssen. Das hieß für uns also schnell im Büro des Hotel Chefs umziehen und ab an den Strand. Da Kata Beach zum größten Teil zu Fuß erkundbar ist, haben wir direkt unsere FlipFlops ausgepackt und uns auf den Weg gemacht, um uns eines kühlen Drinks am Strand zu erfreuen. Nach dem Check-In und einem folgenden Powernap im Zimmer war der Tag dann auch schon gelaufen. Immer noch total müde suchten wir uns ein Restaurant direkt am Meer, um die erste thailändische Mahlzeit dieser Reise zu genießen.

Am nächsten Tag haben wir uns etwas gemietet, auf das sich Martin mehr gefreut hatte als am Strand zu liegen. Südostasien heißt nämlich neben der Nutzung von lokalen Transportmitteln wie zum Beispiel dem TukTuk oder den Kleinbussen, Roller- bzw. Scooter fahren. Laut Martin heißt dies: „Ab auf den Tornado, der unsere Hintern an den nächstbesten Strand karrt und Fahrtwind tanken.“ Der Himmel grau, unsere Körper bald darauf unbemerkt rot, genossen wir die Aussicht auf den meist wolkenverhangenen Himmel am Kata-Noi Beach, ca. 5 Minuten per Moped oder ca. 30 min zu Fuß vom Kata Beach entfernt. Momentan kosten die Mopeds/Roller/Scooter auf Phuket mindestens 250 THB pro Tag, umgerechnet 6,75 € (Kurs 1:37, Stand März 2017). Es ist üblich, dass dafür als Kaution der Reisepass hinterlegt werden muss. Auf das Thema Moped fahren/Nachhaltigkeit werden wir in einem anderen Blogbeitrag noch näher eingehen.

Mit dem Moped Phuket erkunden

Im Süden von Phuket, unweit unseres Hotels im Städtchen Kata Beach, befindet sich auf mehreren Hundert Metern Höhe eine gewaltige Buddha Statue, ein Magnet für Touristen und Einheimische und definitiv eine Besichtigung wert. Der innere Teil des Statue ist leider nicht fertiggestellt und dementsprechend nicht begehbar gewesen, was aber auch nicht schlimm war. Der große Buddha, weitere kleine umherstehende Statuen und die atemberaubende Aussicht haben den Besuch perfekt gemacht. Nachdem wir die Aussicht genossen und Martin seine neue Kamera (Sony DSC HX90) auf Herz und Nieren testen konnte, trieben uns die knurrenden Mägen immer näher an eines der am Hang stehenden Restaurants, die einen ebenfalls grandiosen Blick entweder ins Inland der Insel oder auf die Küste garantierten. Wir konnten überhaupt nicht verstehen warum fast alle der Restaurants am Hang leer waren. Wir entschieden uns für eines mit überragendem Blick und blieben für die Zeit unseres Abendessens auch die einzigen Gäste. Herrlich, ein Privatrestaurant 🙂

Aussicht vom Weg zum Big Buddha PhuketTag 3 begann bereits gesund. Ein Motto, welches wir in diesen 3 Monaten konsequenter als in Deutschland umsetzen wollen. Wenn nicht in Thailand, Laos, Kambodscha oder Vietnam, wo dann!? Frisches Obst, zusammengesetzt aus Ananas und Wassermelone reichten für uns beide als Frühstück.

Den letzten Tag haben wir für eine weitere Erkundungs – Tour angesetzt, weg vom Wasser und rein in das Straßengetummel, um Plätze zu suchen, die nicht von jedem Tourist aufgesucht werden. Nachdem wir einem US Amerikaner nach seinem Crash mit dem Roller geholfen hatten, besuchten wir einen Tempel direkt an der Hauptstraße von Kata Beach nach Karon. Dort kam es dazu das Martin nach wenigen Minuten dabei war, einem Mönch und 2 weiteren Thais einen ca. 15 Meter langen und 5 Meter breiten Teppich quer über das Tempelgelände zu schleifen um ihn ca. 50 Meter weiter im Tempel zu verlegen und Sara einem Mönch half die Hühner von einem Fleck zum anderen zu scheuchen. Dafür gab es dann Wasser frei Haus, dankende Worte und Gesten, und für uns Extrapunkte auf dem Karma-Konto. Im Umgang mit Mönchen gibt es auch noch einiges zu beachten. Mehr dazu erfährst du hier in unserem Beitrag dazu (kommt noch).

Tempelanlage Kata Beach Phuket

Den Abend haben wir dann ruhig ausklingen lassen, da uns unsere Reise am nächsten Tag endlich raus aus Phuket und weiter nach Koh Lanta gehen sollte. Noch einen Tag länger hätten wir dort auch nicht bleiben wollen..

Nachhaltig Urlaub auf Phuket – Geht das?

Mit der Nachhaltigkeit hat man auf Phuket so seine Schwierigkeiten. Überfüllte Straßen, Strände, Bars und Hotels machen aus dem schönen Fleckchen Erde einen CO2 – Koloss und obendrein noch ein moralisches Sodom und Gomorrha. Locals zu finden, die von dem nicht enden wollenden Tourismus unbeeindruckt sind, wird zur Herausforderung. Auch die Unterkünfte sind meist an die Standards der westlichen Welt angepasst. Einfache Bambushütten als Unterkunft sind selten zu finden oder aber viele Unterkünfte vor Ort, die von Europäern aufgekauft und übernommen wurden. Der Transport hingegen ist relativ gut organisiert, da die Wege zwischen den einzelnen bzw. ineinander übergehenden Ortschaften gering ist. Die Hügelige Landschaft trägt aber ihren Teil zum CO2 – Ausstoß bei, da viele Transportfahrzeuge mehr Benzin verbrauchen, um die steilen Hänge hinaufzukommen. Auch kulturell kann Phuket unserer Meinung nach leider weniger glänzen. Die Straßen sind nachts ein Schauspiel für sich in dem „Massa“-Girls versuchen ihre Dienste anzubieten oder Besoffene ihr Übriges tun.

Da wir unsere Reise erst hier gestartet haben und uns generell erst einmal zurecht finden mussten, bzw. den Jetlag und die Hitze zu verdauen hatten, konnten wir uns noch nicht ausgiebig genug mit der Thematik von MindYourTrip beschäftigen. Eigentlich hatten wie auch vor, einem Projekt von Trash Hero zu helfen, konnten es aber leider aus Zeitmangel und einem zu weiten Anfahrtsweg nicht realisieren.

Fazit:

Als Urlaubs- oder Reiseziel sollte man Phuket eigentlich meiden. Die Insel ist ein Paradebeispiel für die Phase 3 des „Destination Life Cycle„, auch „Butler Model“ genannt. In diesem wird eine Destination in 5 Entwicklungsstadien eingeteilt. Am Ende, im Stadium des Massentourismus führt es letztendlich dazu, dass durch gewisse Maßnahmen der Zuwachs an Touristen weiterhin zunimmt, oder aber durch vorbeugende Maßnahmen wieder abnimmt. Du entscheidest, zu welcher Variante du beitragen kannst. Bis auf die Ausnahme unserer Anreise werden wir Phuket fern bleiben. Kein Sorge, der Bericht über Koh Lanta sieht schon sehr viel positiver aus

Wars du bereits auf Phuket? Wie schätzt du die Situation ein? Lass es uns im Kommentarbereich wissen. Wir freuen uns sehr über viele Anmerkungen, Hinweise oder auch Verbesserungsvorschläge. Ebenso schön wäre es wenn du den Beitrag mit deinen Freunden, mit der Familie oder Bekannten teilst um so mehr auf das Thema unseres Blogs aufmerksam zu machen. Vielen Dank 🙂

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